Wieso wir uns dem Thema „Dienen“ widmen

Politiker:innen werden gewählt, um für uns zu arbeiten. Manchmal wirkt es aber so, als hätten wir es immer noch mit Königinnen und Königen zu tun.

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Foto: HBF/Carina Karlovits

Eine Soldatin oder ein Soldat des Österreichischen Bundesheeres schwört am Ende seiner Grundausbildung “mit all seinen Kräften der Republik Österreichischen und dem österreichischen Volke zu dienen.” Wer schon einmal bei einer Angelobung dabei war, weiß, dass die Worte “zu dienen” besonders laut gerufen werden.

Das ist ein schönes Versprechen, das man als Bürger:in auch gerne von Politikerinnen und Politikern hören würde. Schließlich wählen wir sie, damit sie für uns arbeiten und unserem Staat dienen. In manchen Interviews und Reden von Politiker:innen klingt es aber oft mehr, als hätten wir es immer noch mit Königinnen und Königen zu tun.  

Dabei ist ein Wahlkampf doch eigentlich so etwas wie ein Vorstellungsgespräch. Einfache Bürgerinnen und Bürger bewerben sich dabei um einen Job. Das Volk entscheidet am Wahltag, ob sie ihn bekommen. Einen großen Teil der Wahlkämpfe zahlen außerdem Sie durch Ihre Steuern. Eigentlich ist also das Volk der Chef der Politiker:innen und nicht umgekehrt.

Als Chef möchten wir, dass die Regierungsarbeit ordentlich, sparsam und schnell erledigt wird. Politiker:innen, die für Österreich arbeiten, sollen immer die Gesetze befolgen und sich immer anständig benehmen. In der Realität sieht es oft anders aus.

Deshalb sehen wir uns das genauer an. Wir schauen für Sie nach, was Politiker:innen bei Dienstbeginn versprechen und was passiert, wenn sie das nicht halten. Denn es interessiert uns, was Menschen denken, die in diesem Staat Verantwortung für die Regeln unseres Zusammenlebens tragen.

Wir erforschen außerdem, wie das Leben als Staatsdiener:in, also als Beamt:in, ist. Diese werden nicht vom Volk gewählt, arbeiten aber täglich für uns alle in der Verwaltung Österreichs. 

Vielleicht haben Sie Ihre Erwartungen an Politik und Verwaltung heruntergeschraubt, weil einzelne Politiker:innen Sie enttäuscht haben. Wir laden Sie jedoch dazu ein, Großes von Ihren Volksvertreter:innen zu verlangen. Denn am Ende des Tages zahlen Sie deren Gehalt. Und Sie können sie wieder abwählen.